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Aktuelle Studienergebnisse zu Geflüchteten aus der Ukraine: Knapp die Hälfte beabsichtigt längerfristig in Deutschland zu bleiben

Die Ergebnisse der zweiten Befragung der Studie „Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland“ zeigen, dass 44 Prozent der aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen vorhat, längerfristig in Deutschland zu bleiben – Tendenz steigend. Die Studie stellt fest, dass sich die Lebensbedingungen und Teilhabechancen der Geflüchteten verbessert haben. Ein Großteil der Menschen lebt in privaten Unterkünften, die Mehrheit von ihnen besucht einen Sprach- oder Integrationskurs oder hat diesen bereits abgeschlossen und die Erwerbstätigkeitsquote ist gegenüber dem Spätsommer 2022 gestiegen. Unter den nicht erwerbstätigen Geflüchteten besteht ein hohes Interesse, eine Arbeit aufzunehmen und das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen hat sich leicht verbessert. Allerdings sind nur rund sechs von zehn Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren in einer Kindertagesbetreuung. Entsprechend empfehlen die Autor*innen der Studie nicht nur, zügig Klarheit über die künftigen Aufenthaltsperspektiven der geflüchteten Ukrainer*innen zu schaffen. Sie fordern auch einen Ausbau der Kinderbetreuung, um bspw. für Mütter den Besuch eines Sprachkurses und den Weg in Beschäftigung zu erleichtern.

Bei der Studie handelt es sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Bereits im vergangenen Spätsommer wurden mehr als 11 000 geflüchtete Ukrainer*innen zwischen 18 und 70 Jahren in ganz Deutschland befragt, Anfang 2023 dann erneut fast 7 000 Personen dieser Gruppe, um die aktuellen Lebensbedingungen und Veränderungen zu dokumentieren.

Zur Studie im DIW Wochenbericht 28/2023 als PDF auf diw.de

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