MY TURN - Frauen mit Migrationserfahrung starten durch

Enge und verlässliche Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung als Erfolgsfaktor

In Schleswig-Holstein setzt die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) Lübeck, gemeinsam mit ihren Partnern FAW Akademie Kiel und BQL Berufsausbildungs- und Qualifizierungsagentur Lübeck, in ihrem Projekt „Frauen stark im Norden – Charter in den Job“ auf eine neue Qualität in der Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung. Ziel ist es, die schon traditionell gute Vernetzung mit Jobcentern und Agenturen für Arbeit in der Projektregion weiter zu optimieren und zu intensivieren, um eine bestmögliche Begleitung und Betreuung der MY TURN-Teilnehmerinnen zu erreichen.

Volker Jödicke, Projektkoordinator bei der FAW, betont die Bedeutung der engen Kooperation des Projekts mit sechs Jobcentern und vier Arbeitsagenturen für den Projekterfolg. Das Rezept für die enge und konstruktive Zusammenarbeit? „Die erfolgreiche Zusammenarbeit und gemeinsame Umsetzung unseres Projekts basiert auf einer guten Vorbereitung und verlässlichen Absprachen. Wir haben bereits in den Antragsphase das Projekt gemeinsam mit unseren Partnern der Arbeitsverwaltung entwickelt und die Erwartungen, Ziele und Vorgehensweisen klar definiert.“

Ein regelmäßiger Austausch und die Einbeziehung aller Ebenen – von der Leitung bis zum Fallmanagement –schon seit der Startphase gewährleisten, dass sich alle Beteiligten gut informiert fühlen und auch die MY TURN-Philosophie verinnerlichen.

Das MY TURN-Team verfügt über direkte Ansprechpartner*innen in allen Jobcentern, sowohl an den Hauptstandorten als auch an den meisten Außenstellen. Jödicke berichtet: „In den Jobcentern stehen wir insbesondere mit den Teamleitungen und Integrationsfachkräften in engem Kontakt. Neben telefonischen Absprachen, regelmäßigen Abstimmungsterminen und Berichten finden bspw. auch gemeinsame Fallbesprechungen statt.“ Zudem gibt es u.a. gemeinsame Informationsveranstaltungen, um das MY TURN-Projekt bekannt zu machen, und Projektbesuche von JC-Mitarbeitenden.

Da ca. 90% der Projektteilnehmerinnen aus den Jobcentern an das Projekt verwiesen werden, entschied man sich gleich zu Beginn für ein strukturiertes Teilnehmerinnen-Management. Dafür wurde auch ein gemeinsamer Laufzettel eingeführt.

Bei Interesse und Einverständnis einer potenziellen Teilnehmerin informiert das JC das MY TURN-Projekt und übermittelt die Kontaktdaten. Die potenzielle Teilnehmerin erhält dann eine telefonische oder schriftliche Einladung durch das Projekt. Verläuft das Informationsgespräch erfolgreich, wird das Jobcenter wiederum über die Projektteilnahme informiert. Eingebunden werden dabei die persönliche Ansprechpartnerin sowie die Teams Qualifizierung und Sprache. Beim „Check-in“ der Teilnehmerin wird der Laufzettel angelegt und ausgefüllt. Volker Jödicke erläutert: „Der Laufzettel hat einen Mehrwert für uns und das Jobcenter, aber auch für die Teilnehmerin. Im Informationsgespräch wird festgelegt, welche konkreten Angebote des Projekts für die Frau in Frage kommen und an welchem Projektstandort sie am besten betreut werden kann. Auch klären wir gleich im ersten Gespräch, ob ein Antrag auf Erstattung der Fahrkosten oder für die Übernahme von Bewerbungskosten gestellt werden muss.“

Auch ist ein Prozess zum Austritt oder einer Verlängerung der Teilnahme im Projekt definiert. In einem Rückmelde-Bogen ans Jobcenter vermerken die Projektmitarbeiter*innen, welche MY TURN-Unterstützung die Teilnehmerin in Anspruch genommen hat, und geben Empfehlungen zum weiteren Vorgehen. Dabei kann es sich um eine Verlängerung der Projektteilnahme handeln, bspw. um eine Begleitung in Qualifizierung, Ausbildung und Arbeit zu ermöglichen, oder aber um Empfehlungen hinsichtlich einer Projektbeendigung (vorzeitig oder nach maximaler Verweildauer).

„Gemeinsam mit den Kolleg*innen im Jobcenter müssen wir immer individuell schauen, welche Schritte für die jeweilige Teilnehmerin die richtigen auf ihrem Weg in eine nachhaltige Beschäftigung sind. Das haben wir von Beginn an so gemacht“, betont Jödicke. „Mit Blick auf den Job-Turbo sind wir aktuell jedoch noch stärker gefordert, eine zügige Integration in Arbeit im Blick zu haben.“ Gleichzeitig ist ihm wichtig: „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es sich bei den MY TURN-Teilnehmerinnen um eine Gruppe handelt, die häufig unsere besondere Unterstützung benötigt.“ So sei die Klärung offener Fragen hinsichtlich Kinderbetreuung oder Mobilität wichtig, aber bspw. auch die Berücksichtigung der psychischen Verfasstheit der Teilnehmerinnen.

Dass das Projekt hier eine gute Balance findet und erfolgreich für die MY TURN-Teilnehmerinnen wirken kann, ist der vertrauensvollen und engen Zusammenarbeit zwischen Projektmitarbeitenden und der Arbeitsverwaltung zu verdanken. Wenn Sie mehr über die Vorgehensweise des Projekts „Frauen stark im Norden – Charter in den Job“ erfahren möchten, finden Sie die Kontaktdaten im Projektsteckbrief.

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