MY TURN - Frauen mit Migrationserfahrung starten durch

MY TURN beim Fachkräftekongress

„Mehr Power fürs Fachkräfteland!“ – unter diesem Motto fand am 25. Februar 2025 der zweite Fachkräftekongress des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in Berlin statt. Die MY TURN-Teams der Vernetzungsstelle und des BMAS waren vor Ort, um MY TURN weiter bekannt zu machen und neue Kontakte zu knüpfen.

Am MY TURN-Infostand informierte sich u.a. Cem Özdemir, Bundesminister für Bildung und Forschung sowie für Ernährung und Landwirtschaft, über die Arbeit des Programms. Auch Staatssekretärin Leonie Gebers und Staatssekretär Rolf Schmachtenberg, beide aus dem BMAS, denen MY TURN bereits gut bekannt ist, nutzten die Gelegenheit für ein Update zu den Programmentwicklungen.

Die Veranstaltung brachte eine Vielzahl von Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um gemeinsam innovative Lösungen zur Bewältigung des Fachkräftemangels voranzubringen.

In 20 thematischen Sessions und einem großen Ausstellungsbereich wurden Best-Practice-Beispiele, Programme und Initiativen vorgestellt, Strategien zur Gewinnung, Qualifizierung und Bindung von Fachkräften diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.

Im Fokus des Kongresses standen unter anderem die Themen Fachkräftezuwanderung, Aus- und Weiterbildung, Unternehmenskultur und digitale Chancen. Besonders relevant und interessant im MY TURN-Kontext waren die Sessions Empowerment für weibliche Fachkräfte, Integration ausländischer Fachkräfte sowie Erkenntnisse & Impulse aus dem Job-Turbo.

Impulse aus den thematischen Sessions

„Der Job-Turbo wirkt“, betonte Dr. Sascha Dietrich, Leiter des Referats Humanitäres Aufenthaltsrecht, arbeitsmarktbezogene Grundsatzfragen der Migrations-, Integrations- und Flüchtlingspolitik im BMAS. Das zeigten auch vier Initiativen, die vorstellten, wie es gelingen kann, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung für den Arbeitsmarkt vorzubereiten und erfolgreich zu integrieren.

Allen Akteuren, die ihre erfolgreichen Strategien und Aktivitäten vorstellten, ist es durch viel Engagement und gute Netzwerkarbeit gelungen, Menschen mit Migrationserfahrung als wichtige Fachkräfte zu gewinnen, und zwar in Bereichen, in denen ein großer Bedarf besteht, wie Kinderbetreuung, Pflege, Verkehr und Handwerk.

  • Das Jobcenter Fürstenfeldbruck hat gemeinsam mit dem Bürgermeister der Kommune eine Ausbildung zur Kita-Assistenz unterstützt, die 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgreich absolviert haben.

    Einen anderen Weg zur Gewinnung von Fachkräften geht das Jobcenter des Odenwaldkreises. Es bringt Interessierten den Beruf der Altenpflegerin bzw. des Altenpflegers näher, indem eine Bewohnerin eines Altenheims in einer Informationsveranstaltung erzählt, was alte Menschen brauchen und wie der Alltag in einem Altenheim abläuft. Durch diesen einfachen Praxisbezug ist es gelungen, mehr Menschen für den Pflegebereich zu motivieren.

    Das Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr stellt sich zusammen mit dem Jobcenter Mannheim Fachkräfteengpässen mithilfe des Projekts „Future Tram Ukraine“ entgegen. Es wurden bereits mehr als 40 Ukrainerinnen und Ukrainer eingestellt. Der Prozess wird durch eine extra dafür eingestellte Mitarbeiterin in der Personalabteilung unterstützt.

    Der Malerbetrieb temps GmbH hat 2016, noch vor dem Start des Job-Turbo, ein eigenes Ausbildungszentrum aufgebaut, um dem demografischen Wandel zu begegnen. 56 Prozent der Auszubildenden, die seit 2016 am Standort Neustadt am Rübenberge begonnen haben, haben einen Migrations- oder Fluchthintergrund. Die Auszubildenden werden durch das unternehmenseigene Programm „Ausbildung Plus“ begleitet, um einen erfolgreichen Abschluss und die Integration am Arbeitsplatz bestmöglich zu unterstützen. Die Firmen temps und Rhein-Neckar-Verkehr sind an MY TURN-Standorten tätig. Die Kontaktaufnahme vor Ort lohnt sich!

In der Session „Empowerment für weibliche Fachkräfte“ stand ebenfalls der große Wert von Netzwerken und gegenseitiger Unterstützung im Fokus.

  • Mit „Digital Media Women“ (DMW) präsentierte sich ein ehrenamtlich organisiertes Netzwerk für Frauen aus den Arbeitsfeldern „in und um das Internet“. Die DMW treffen sich, um gemeinsam berufliche Projekte voranzutreiben, neuen Input zu bekommen, einander Tipps und Empfehlungen zu geben oder einfach nur zum Austausch unter Gleichgesinnten. Ein wichtiges Ziel: mehr Frauen auf die Podien der männerdominierten Konferenzwelt zu bringen.

    Das „Paula Netzwerk“ hat seinen Wirkungskreis im ländlichen Raum und ist ein Bündnis von Unternehmerinnen mit Personalverantwortung. Ihr Kernanliegen ist es, sich gegenseitig zu unterstützen und zu bestärken. Auch hier ist eines der Ziele, Sichtbarkeit für Unternehmerinnen zu schaffen. Darüber hinaus bietet das Netzwerk auch Gründungsberatung an und bringt Gründerinnen mit Mentorinnen zusammen.

Fazit

Auch die Gespräche am MY TURN-Infostand drehten sich immer wieder um die Themen Empowerment, Qualifizierung, nachhaltige Arbeitsmarktintegration und lokale Vernetzung – Themen, denen sich die MY TURN-Projekte in ihrer Arbeit tagtäglich widmen und dazu innovative Konzepte und Strategien entwickeln (Einblicke in die Projektarbeit).

Das MY TURN-Team gab Einblicke in die erfolgreichen Aktivitäten der MY TURN-Projekte, stellte immer wieder die Potentiale der MY TURN-Teilnehmerinnen heraus und schärfte das Bewusstsein für diese Zielgruppe als künftige Fachkräfte in Deutschland.

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